Theler Hubert
Geburts- und Todesjahr
1959-
Biografie
Hubert Theler wurde am 24. April 1959 als jüngster Sohn des Unternehmers Julius Theler in Raron geboren.
Nach der Matura am Kollegium Spiritus Sanctus in Brig studierte er in St. Gallen und Freiburg Wirtschaftswissenschaften und Journalistik und beschäftigte sich an der Jazz School Bern intensiv mit Musik. Ab 1988 folgten Studien der Philosophie am University College London (UCL), des Kulturmanagements an der Universität für Musik und Darstellende Kunst und der Wirtschaftsethik an der Wirtschaftsuniversität Wien. Während seines Aufenthalts in England entstanden erste literarische Texte.
1997, nach seiner Rückkehr in die Schweiz, amtete Hubert Theler während zwei Jahren als stellvertretender Kulturbeauftragter des Kantons Freiburg. Anschliessend übernahm er ein Lehrmandat an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (heute: Zürcher Hochschule der Künste für Cultural Entrepreneurship) und beschäftigte sich intensiv mit der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Hubert Thelers literarisches Werk ist stark durch seine Lyrik geprägt. In seinen Milieugedichten (Wägu deschi, Äs anners mal) erstrahlt die Walliser Mundart in neuen Farben und überzeugt mit überraschenden Wortspielen. Einige seiner Texte wurden als Volkslieder vertont. Der vielseitige Kulturschaffende widmet sich auch dem Theater und der Verbindung von Musik und Literatur in Form von Konzertlesungen sowie Bühnenstücken im Sinne eines Gesamtkunstwerkes. Bekannt wurde er auch durch Tenebrae, ein bahnbrechendes, visionäres Stück, das er 2013 für die Passionsspiele Raron geschrieben hatte, und für seine dramaturgische Fassung des Romans Walliser Totentanz von Werner Ryser, die 2022 aufgeführt wurde.
Auch seine Übertragungen der Psalmen (2007) und des Neuen Testaments (2011) haben eine grosse Wirkung auf die allgemeine Rezeption des Walliserdeutschen. Und in seinen Minibüchlein (Kleiner Oberwalliser Fluchsack, Kosenamen aus dem Oberwallis) zeigt er den Reichtum der gesprochenen Sprache auf.
Preise
- 2007: Werkbeitrag, Erziehungsdepartement des Kantons Wallis
- 2004: Werkbeitrag, Erziehungsdepartement des Kantons Wallis
-
1999: Werkbeitrag, Erziehungsdepartement des Kantons Wallis
In Zusammenarbeit mit
- Walliser Bote
Bibliografie (Auswahl)
- Goodbye, my dear angels, Naters: Edition Cultur, 2021.
- Där Psalter uf Wallisertitsch, Bern: Berchtold Haller, 2007.
- Bo wentär sägu, Naters: Edition Cultur, 2007.
- Wägu deschi, Naters: Edition Cultur, 2005.
- Kurzland, Zürich: Nimrod, 2004.
- Walliser Symphonie, Naters: Edition Cultur, 2003.
- Trommelreisen, Visp: Rotten Verlag, 2001.
- Rebeccas Himmelssplitter, Zürich: Nimrod, 1999.
Quellen
- Kunstvermittlung ist Vernetzung, in: Walliser Bote vom 20. Januar 2011, Nr. 16, S.16.
- 440 Seiten Literatur in Kleinstformat, in: Walliser Bote vom 4. Februar 2008, Nr. 28, S.12.
- «Spycherpreis» - wer übernimmt?, in: Walliser Bote vom 22. November 2007, Nr. 270, S.17.
- Kultur-Manager, Dozent und Poet, in: Rarner Blatt, September 2009, Jg. 21, Nr. 2, S.18-19.
- Hubert Theler im Schweizer Schriftstellerlexikon, abgerufen am 25. Juli 2022.
- Website von Hubert Theler, abgerufen am 25. Juli 2022.